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  • März 29, 2024, 16:24:47

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Autor Thema: 6.12.:heidnisch / keltologisch / archäologisches Uni-Projekt  (Gelesen 12288 mal)

Mc Claudia

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Liebe Leute,

ich leite hier ein posting von Raimund KARL (Keltologe an der Uni Bangor/Wales) aus http://www.celticcafe.de weiter. Er sucht Neuheid/-innen (Naturreligiöse, Polytheist/-innen – wie immer Ihr Euch da jetzt nennt), die sich für ein Projekt zur Verfügung stellen, genauer für Interviews und ggf. für einen 35-minütigen Vortrag im Rahmen einer Vorlesung. Ich selbst hab mich für alles bereits angemeldet, weil ich es voll spannend finde. Wichtig ist, dass natürlich ein Interesse an den dargestellten Themen vorhanden ist. Es geht also v.a. um jene von uns, die die Archäologie und / oder die Keltologie für ihr Heidentum benötigen oder gebrauchen. Z.B. das Nutzen archäologisch erschlossener Kultplätze für Rituale, die Nutzung von keltologischer oder archäologischer Literatur für die eigene Spiritualität etc.

Wer Interesse für die Interviews und Anwesenheit bei der Vorlesung hat, schreibt ihm am besten gleich persönlich ein e-mail. Wer mit mir den Vortrag machen will, schreibt einfach auch im thread hier.

Danke und liebe Grüße

Mc Claudia

Hier Rays posting im Wortlaut:

Hi,

Ich hätte zwei bis zweieinhalb miteinander verbundene Ersuchen, die ich hier anbringen will. Bevor ich das tu aber eine kurze Erklärung, worum es hierbei geht.

Wie schon in meiner Vorstellung hier angemerkt interessiert mich derzeit besonders was "die Öffentlichkeit" von Archäologie und Keltologie gerne hätte. zu diesem Zweck führe ich derzeit in Österreich und zu Vergleichszwecken auch in Wales (aber dort erst im Frühjahr) ein Forschungsprojekt durch (und wenn ich zusätzliche Forschungsmitte bekommen, die ich bereits beantragt habe, nächstes Jahr auch in Deutschland und England), in dem es darum geht, die "Interessen der Öffentlichkeit" an diesen beiden Bereichen kennen- und besser verstehen zu lernen. Zu diesem Zweck will ich mit verschiedensten Leuten reden, die aus verschiedensten Interessensgruppen kommen, so z.B. GrundeigentümerInnen, auf deren Land sich archäologische Fundstellen befinden, BauunternehmerInnen die diese eventuell wegbaggern wollen oder sollen, PolitikernInnen, JournalistenInnen, Roman- und historischen BuchautorInnen, MetallsucherInnen, AntikensammlerInnen und -händlerInnen, UmweltschützerInnen und auch Personen, die Archäologie und Keltologie für ihr spirituelles Leben verwenden - und, nur um das auch gleich zu sagen, auch ArchäologInnen und KeltologInnen, die natürlich selbst auch ein Teil "der Öffentlichkeit" sind und auch Interessen in diesen Bereichen haben. Worum es geht ist möglichst viele der oft unterschiedlichen und manchmal vielleicht auch einander entgegengesetzten Interessen aller dieser Bevölkerungsgruppen herauszufinden um in weiterer Folge mögliche Interessensübereinstimmungen und -synergien finden zu können und mögliche Konfliktbereiche wenigstens "im Voraus" erkennen und womöglich gleich auch Lösungs- bzw. Vermeidungsstrategien entwickeln dafür zu können. Wie schon in der Vorstellung gesagt, all das aus dem Grund dass ich glaube dass die betroffenen Wissenschaften weitgehend vergessen haben wofür bzw. für wen sie Wissen schaffen (sollen) und mit der Absicht das vielleicht wieder mehr in Erinnerung zu rufen und mich und meine KollegInnen dazu zu motivieren mehr dafür zu tun dass wir auch das Wissen schaffen das gewollt oder sogar gebraucht wird.

Nachdem das ein Haufen Arbeit ist, benutze ich teilweise Studierende als "ForschungsassistentInnen", indem ich in Wien in diesem Wintersemester drei Lehrveranstaltungen (eine Vorlesung und zwei Übungen) anbiete, die dem Thema "Archäologie, Keltologie und die Öffentlichkeit" gewidmet sind. In diesen will ich mit meinen StudentInnen diverse Aspekte dieses Themas diskutieren und die Übungen dazu benutzen, sie eine Meinungsumfrage bzw. Meinungsumfragen machen zu lassen, damit ich ein paar solide Daten bekomme (und die StudentInnen ein Zeugnis und Erfahrung mit wissenschaftlicher Forschung).

Dafür brauche ich jetzt Unterstützung durch verschiedene Teile der Öffentlichkeit, darunter Euch. Das führt mich zu meinen Ersuchen:

1) Für mein Forschungsprojekt will ich gerne (unter anderem) strukturierte Interviews mit verschiedensten Personen durchführen (die ich auch aufzeichnen und transkribieren will), darunter auch mit NeuheidInnen. Es würde mich in diesem Zusammenhang sehr freuen, wenn der Eine oder die Andere von Euch bereit wären, mir für ein solches Interview zur Verfügung zu stehen. Meine Vorstellung wäre, dass das Interview ca. 30 Minuten bis etwa 1 Stunde dauern soll (wobei es natürlich auch länger dauern kann, wenn Ihr mir sehr viel zu erzählen habt) und darin verschiedene Themen (die ich vorgeben würde) besprochen werden. Das Interview würde selbstverständlich soweit irgendwie möglich anonymisiert und in allfälligen aus den Forschungen resultierenden Publikationen wenn überhaupt nur vollanonymisiert zitiert, wenn Ihr mir nicht (selbstverständlich nur jeweils für Euch selbst) explizit die Erlaubnis einräumt Euch auch namentlich zu zitieren. Wenn Ihr also eventuell einmal wieder etwas Zeit für mich hättet, wenn ich wieder einmal in Österreich bin, wäre ich Euch sehr verbunden, wenn ich mit der Einen oder dem Anderen von Euch so einen Tratsch haben könnte. Ich bin in den nächsten beiden Wochen und dann wieder zwischen etwa 18/11-6/12 im Lande, wenn sich in dieser Zeit – Eure Bereitschaft dazu vorausgesetzt – ein Termin mit dem Einen oder der Anderen von Euch finden ließe, wäre das für mich am Günstigsten.

2) Damit teilweise zusammenhängend, aber für die genannten Lehrveranstaltungen an der Uni Wien, hätte ich gerne, wenn Eine oder Einer von Euch (oder auch zwei oder drei gemeinsam, idealerweise solche die im Großraum Wien daheim sind) einmal teilnehmen könntet und (idealerweise) zwei Dinge dazu beitragen könnten, nämlich

a. in der Vorlesung einen etwa 35-Minütigen Vortrag mit anschließenden ca. 10 Minuten Diskussion zum ungefähren Thema „was NeuheidInnen von der Archäologie und Keltologie wollen und wie sie zu diesen beitragen können“ und zu Kontaktzonen/Problembereichen/Reibungsflächen zwischen Euch und verschiedenen archäologischen und/oder keltologischen Einrichtungen (z.B. BDA, Museen, „Grabungsfirmen“, Universitäten, etc.) und wie NeuheidInnen hier im Umgang mit diesen Einrichtungen agieren bzw. allfällige Probleme zu lösen versuchen. Für die gleiche Vorlesungseinheit würde ich auch versuchen Jutta Leskovar und/oder Kerstin Kowarik vom NHM Wien zu einem ebensolchen Vortrag über „Öffentlichkeitsarbeit der archäologischen Museen in Österreich und zu Kontaktzonen/Problembereichen/Reibungsflächen mit verschiedenen Interessensgruppen in der Öffentlichkeit“ zu bekommen, damit es hier für die Studierenden auch ein Kontrastprogramm gibt, das zur Diskussion anregen kann. Und

b. eventuell (wenn das zeitlich und organisatorisch zusätzlich zum Beitrag zur Vorlesung machbar ist, aber der Beitrag zur Vorlesung wäre mir jedenfalls wichtiger) im an die Vorlesung anschließenden, gemeinsam abgehaltenen Proseminar/Seminar, ein Gespräch über den Themenkreis abzuhalten, das irgendwo am halben Weg zwischen strukturiertem Interview und einer Podiumsdiskussion ist (ebenfalls gemeinsam mit Jutta und/oder Kerstin), um den Studierenden die Möglichkeit zu bieten ein wenig „Interviewtechnik“ und/oder „Podiumsdiskussionstechnik“ auszuprobieren.

Mögliche Termine dafür (in meiner LV-Planung) wären der 22.11.2013, der 29.11.2013 oder der 6.12.2013 (das sind jeweils Freitage, wobei ich schon bei Jutta und Kerstin angefragt habe ob die an einem der drei Termine für einen „Showdown“ mit Vertretern der NeuheidInnen zur Verfügung stehen könnten und die daher eventuell einen der drei Termine „vorreservieren“ werden), wobei die Vorlesung zwischen 11-13.30 und die anschließenden Übungen von 13.30-16 Uhr wäre (wobei Ihr/einer von Euch natürlich nicht die ganze Zeit anwesend sein müsstet, weil wir in diesen 3 ½ Stunden dann auch noch andere Dinge diskutieren wollen bzw. Studierende Umfrageergebnisse vorstellen sollen – obwohl Ihr natürlich wärmstens eingeladen seid, die ganze Zeit dabei zu sein). Stattfinden werden beide Veranstaltungen im gleichen Raum, nämlich im Seminarraum 2 des Instituts für Sprachwissenschaft, Sensengasse 3a 1.OG, 1090 Wien.

Ich würde mich sehr freuen, wenn das eine oder andere (oder natürlich noch besser alles) davon möglich wäre und jemand von Euch sich dafür zur Verfügung stellen würde! Natürlich ist - um das auch gleich zu sagen - durchaus zu erwarten, dass der eine oder die andere StudentIn im Publikum ist, die den oder die von Euch die sich darauf einlassen dabei mitzumachen für Spinner halten und das potentiell auch sagen werden, aber es ist nicht zu erwarten, dass es zu einer Hetzjagd ausartet oder dergleichen - prinzipiell sollten die Leute durchaus aufgeschlossen sein, wenigstens mehrheitlich, und das ganze sollte nicht unangenehm (und hoffentlich interessant) werden...

Soweit die Ersuchen, würde mich freuen wenn sich Freiwillige hier oder an meiner Emailaddresse r.karl@bangor.ac.uk melden.

Liebe Grüße,

RAY
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Nachtfalke

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #1 am: Oktober 03, 2013, 12:52:01 »
Hätte Interesse, muss aber erst abchecken, ob es zeitlich geht :)
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Gruß,
Nachtfalke

"Wenn du etwas riskierst, dann lebst du vielleicht nicht lange. Aber solange du lebst, ist dein Leben wirklich großartig. Ein Leben ohne Risiko ist sowieso nicht real." (Charles "Chongo" Tucker III)

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #2 am: Oktober 03, 2013, 13:37:34 »
Interesse für Interview oder Vortrag? Ich hab Ray gerade zugesagt, dass ich den Vortrag mach. Werde auch eine Powerpointpräsi dazu machen (ein paar Bilderln). Und ich hab auch schon so ganz grob ne Idee, wie ich es vielleicht angehen könnte.

Hab Ray auch zum Asatru-Kelten-Stammtisch eingeladen. Kann also sein, dass er nächsten Freitag im Elvira's auftaucht zwecks Interviews - wer also Interesse hat, kann gern kommen und sich "ausquetschen" lassen!  :)
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Nachtfalke

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #3 am: Oktober 03, 2013, 14:15:57 »
Zwecks Interview sowieso, beim Vortrag würd ich mich anschließen, falls du Hilfe brauchst etc.
Ich spring nur seit ca einer Woche hin- und her und muss wegen den Terminen noch schauen :)
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Gruß,
Nachtfalke

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #4 am: Oktober 03, 2013, 14:22:37 »
Also zum Reden brauch ich keine Hilfe. *ggg*

Aber wenn Du selbst wirklich willst (nur dann), können wir uns gemeinsam einen Vortrag überlegen und abwechselnd referieren. Wäre auch praktisch, falls eine von uns wirklich ausfallen sollte. Dafür müsstest Dir aber ein bisserl Zeit nehmen, sodass wir uns treffen und brainstormen und so.
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Nachtfalke

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #5 am: Oktober 03, 2013, 15:10:51 »
Zitat von: "Mc Claudia"
Also zum Reden brauch ich keine Hilfe. *ggg*

Aber wenn Du selbst wirklich willst (nur dann), können wir uns gemeinsam einen Vortrag überlegen und abwechselnd referieren. Wäre auch praktisch, falls eine von uns wirklich ausfallen sollte. Dafür müsstest Dir aber ein bisserl Zeit nehmen, sodass wir uns treffen und brainstormen und so.
Ich kann bis zum Ende der Woche terminlich sowieso nix sagen *gg* Ansonsten würd ich sagen, dass wir da am Stammtisch drüber quatschen - das ist dann glaub ich leichter und ich sag dann eben ja oder nein :)
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Gruß,
Nachtfalke

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #6 am: Oktober 03, 2013, 15:16:57 »
Okay, bis nächste Woche Dienstag/Freitag!  :)
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Mc Claudia

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #7 am: Oktober 05, 2013, 12:04:43 »
Hi,

ich habe hier eine Konkretisierung der Fragestellung von Ray an uns. Falls wer noch Ideen hat (Ray hat sich vieles eigentlich schon selbst beantwortet und Ideen, die ich noch gar nicht hatte!), bitte her damit! DANKE!

"Worums mir geht wäre:

Erstens „von Euch“ zu erfahren, was „Ihr“ von „der Archäologie“ und/oder „der Keltologie“ wollts. Archäologie bedeutet hier einerseits die eigentlichen Überreste der Vergangenheit, also Funde, Fundstellen, Befunde und alles was so dazu gehört; andererseits aber auch die Wissenschaft, die diese Überreste zu erforschen versucht. Gleiches gilt für „die Keltologie“, einerseits die Überreste und Hinterlassenschaften vergangener keltischer Kulturen; andererseits die Wissenschaft, die diese erforscht. Um ein archäologisches Beispiel zu bringen zu versuchen: wollts ihr z.B. auf archäologischen Fundstellen Rituale abhalten (Ein-Wort-Antwort auf diese Frage ist, vermute ich, „eventuell“), wollts ihr dafür originale Funde die von dort stammen benutzen können (also statt einer modernen Sichel eine bronzezeitliche Sichel zum Mistelschneiden benutzen oder so, Antwort nehme ich an „evetuell“ bzw. „Geht das überhaupt“), und wollts ihr von uns WissenschafterInnen wissen, was wir glauben, dass auf dieser Fundstelle passiert ist (Antwort nehme ich an: „ja“), und dergleichen mehr. Stell Dir einfach vor Du würdest (entschuldige das christliche Beispiel) einen Wunschzettel ans Christkind schreiben können, wo Du Dir (Ihr Euch) alles wünschen kannst (könnts) was Du willst (Ihr wollts), halt in Bezug auf Archäologie und Keltologie. Sozusagen eine Idealvorstellung, was Neuheiden / Celtic Recon gerne hätten, wenn heutzutage alles außer Reisen in die Vergangenheit um Nachzuschauen wie es wirklich war möglich wäre. Das kann so ziemlich alles beinhalten, auch z.B. – um es als Frage zu formulieren – wollts ihr bei archäologischen Ausgrabungen mitmachen dürfen oder sie sogar selber machen dürfen? Wenn ja, dann wäre ein „Wunsch“, den Du in einem solchen Vortrag nennen könntest, dass ihr eben gerne bei Ausgrabungen mitmachen oder Eure eigenen durchführen dürfen wollen würdet. Wenn ihr wollts, dass wir unsere Forschungen auf andere Fragen ausrichten als wir das derzeit tun, ist das ein Wunsch. Wenn ihr gerne hättets, dass wir alle unsere Forschungsergebnisse auf einen öffentlichen gratis zugänglichen Server hochladen wo sie sich jeder frei nach Belieben anschauen kann, dass ist das ein Wunsch. Und so weiter und so fort.

Zweitens geht es mir darum, was ihr glaubts was Ihr von Eurer Seite zur Archäologie und Keltologie (wieder in beiden der oben genannten Sinne) beitragen könnts (oder beitragen wollen würdets). Das kann natürlich auch sein „wir wollen gar nichts dazu beitragen, wir wollen nur die Produkte der Wissenschaft konsumieren und dann ganz privat für uns selbst nutzen“. Aber es kann eventuell auch – wenn ihr Euch irgendwas vorstellen könnts – ein großer Beitrag sein. Was weiß ich, es könnte eben sein, dass ihr gerne freiwillig bei Grabungen mitmachen wollts: in dem Fall ist Euer Wunsch mitzumachen, Euer Beitrag – der aus der Erfüllung des Wunsches ganz von allein entstünde – hingegen kostenlose Arbeitskraft für archäologische Grabungen. Oder es könnte sein, dass ihr gerne mit Originalobjekten in archäologischen Sammlungen oder Museen Rituale abhalten wollen würdet – wieder ein Wunsch – aber sich daran auch Besucher beteiligen oder wenigstens zuschauen können, was für das Museum in dem sowas stattfindet eine „Belebung“ des Museums darstellt – d.h. ein Beitrag ist. Oder im Kontext von keltischen Fundstellen gerne abendliche Lesungen keltischer Sagen machen würdets – wieder ein Wunsch – aber dabei auch gerne Publikum zulassen würdet, was ein Beitrag zur touristischen Nutzbarkeit dieser Fundstelle(n) wäre. Oder eben – um ein ganz banales Beispiel zu nennen – weil ihr eh gerne auf archäologische Fundstellen gehts diese Sauberhalten könntet und Müll den ihr zufällig findets einsammeln und sachgemäß entsorgen könntet. All das sind potentielle „Beiträge“ zu Archäologie und Keltologie, also Sachen, die „uns ArchäologInnen und KeltologInnen“ zum Vorteil gereichen oder helfen könnten.

Und schließlich geht es mir Drittens darum, wo „Ihr“ Probleme mit uns habts oder potentielle Konfliktbereiche oder Reibungsfächen sehts. Ein klassisches Beispiel ist Eure (durchaus richtige) Wahrnehmung, dass Euch viele ArchäologInnen und KeltologInnen einfach als „Spinner“ betrachten und daher abtun, nicht Ernst nehmen oder sogar noch schlimmer, anfeinden. Das ist ein Problem, bzw. eine Sache aus der Konflikte entstehen können (= Konfliktzone). Eine mögliche Reibungsfläche wäre dagegen zum Beispiel wenn ihr auf archäologischen Fundstellen Rituale feiern und dabei z.B. Opfergaben vergraben wollts (weil dass „alte Kelten“ teilweise Opfergaben vergraben haben ist ja archäologisch so gut das halt geht nachgewiesen), während wir ArchäologInnen und KeltologInnen strikt dagegen sind, dass irgendjemand anderer als wir selbst, egal aus welchen Gründen, Löcher in solche Fundstellen gräbt.

Langer Rede kurzer Sinn: was ich gerne hätte in den ca. 30 Minuten ist ein paar Antworten auf die Fragen: „Was wollen NeuheidInnen von Archäologie und Keltologie?“, „Was glauben NeuheidInnen zu Archäologie und Keltologie beitragen zu können?“ und „Wo haben NeuheidInnen mit ArchäologInnen und KeltologInnen derzeit Schwierigkeiten und wo könnten eventuell zukünftig weitere Probleme entstehen?“, und das eben aus Eurer Sicht. Oder noch kürzer, aus Eurer Perspektive: „Wir wollen, wir bieten, und hier sehen wir derzeit Probleme“ "
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AnufaEllhorn

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #8 am: Oktober 05, 2013, 22:21:26 »
Well met, McClaudia ;)

Eine superfeine Sache, dass das nun doch noch stattfindet *freu* wir hatten ja schon 2003 mal mit Ray Kontakt in Bangor damals, aber da war von sowas noch nicht mal zu träumen  :weißnicht:

>wollts ihr z.B. auf archäologischen Fundstellen Rituale abhalten (Ein-Wort-Antwort auf diese Frage ist, vermute ich, „eventuell“),

Z. B. für "Ahnenrituale" wäre so etwas für mich extrem interessant (obwohl ich mich NICHT als "keltische Priesterin" oder sowas sehe

> wollts ihr dafür originale Funde die von dort stammen benutzen können (also statt einer modernen Sichel eine bronzezeitliche Sichel zum Mistelschneiden benutzen oder so, Antwort nehme ich an „evetuell“ bzw. „Geht das überhaupt“),

>Benutzen wollt ich solche Sachen sicher nicht - was ich aber gerne würde ist damit mal "Kontakt" haben, um zu sehen, ob was "rüberkommt". Das könnte eventuell sogar von Vorteil für die Wissenschaft sein... könnt ma ja im Blindversuch machen z. B.

>und wollts ihr von uns WissenschafterInnen wissen, was wir glauben, dass auf dieser Fundstelle passiert ist (Antwort nehme ich an: „ja“),

Nicht nur "ja" sondern "na sicher!!!"

> wollts ihr bei archäologischen Ausgrabungen mitmachen dürfen oder sie sogar selber machen dürfen?

Kann ich mir kaum vorstellen, weil das Fachwissen einfach ned vorhanden ist und auch die Zeit in keinster Weise.

> Wenn ihr wollts, dass wir unsere Forschungen auf andere Fragen ausrichten als wir das derzeit tun, ist das ein Wunsch.

Es wäre ein Wunsch von mir, dass Religion/Spiritualität nicht als (vielfach) Hinterwäldlerhobby, rückständige Aberglaubensform von "Halbdeppen" oder "Weltfremden" angesehen werden würde vom universitären Ecke (auch wenn´s zeitweilig schwierig bis extrem schwer zu machen ist/wäre) - sondern als durchaus menschlich "sinnvolles" Bedürfnis und dass auch "solche Menschen" sich für reales universitäres Wissen interessieren können. Damit ...

>Wenn ihr gerne hättets, dass wir alle unsere Forschungsergebnisse auf einen öffentlichen gratis zugänglichen Server hochladen wo sie sich jeder frei nach Belieben anschauen kann

jepp sowas in der Art!!! Und vor allem wünsche ich mir, dass es quasi "Bindeglieder" gibt zwischen der Heidenszene und dem UniCorps. Weil´s einfach heftig viel Schmarrn gibt, der z. B. befundbezogen relativ einfach widerlegbar wäre, was aber ned durchdringt.
Andererseits könnten z. B. eben "unsere Methoden" durchaus ein bissl Input liefern ...

>Zweitens geht es mir darum, was ihr glaubts was Ihr von Eurer Seite zur Archäologie und Keltologie (wieder in beiden der oben genannten Sinne) beitragen könnts (oder beitragen wollen würdets). Das kann natürlich auch sein „wir wollen gar nichts dazu beitragen, wir wollen nur die Produkte der Wissenschaft konsumieren und dann ganz privat für uns selbst nutzen“.

Das natürlich auf jeden Fall, dass ich das gerne nutzen würde, was die Wissenschaft rausfindet und zwar 1:1. Z. B. den Coligny Kalender (den ich selber allein nie übersetzen und/oder verstehen hätt können ohne Hilfestellungen)

>Oder es könnte sein, dass ihr gerne mit Originalobjekten in archäologischen Sammlungen oder Museen Rituale abhalten wollen würdet – wieder ein Wunsch – aber sich daran auch Besucher beteiligen oder wenigstens zuschauen können, was für das Museum in dem sowas stattfindet eine „Belebung“ des Museums darstellt – d.h. ein Beitrag ist.

So in der Art wäre das durchaus vorstellbar ...

>Oder eben – um ein ganz banales Beispiel zu nennen – weil ihr eh gerne auf archäologische Fundstellen gehts diese Sauberhalten könntet und Müll den ihr zufällig findets einsammeln und sachgemäß entsorgen könntet.

Durchaus denkbar, weil ich z. B. das hier in der Umgebung sowieso mache. Dazu wäre z. B. auch interessant mit den jeweiligen Fachrichtungen Kontakt zu haben um zu wissen wo überhaupt überall genau was bereits ergraben wurde und wo noch nix gemacht bzw was vermutet wird und wo quasi "sicher nix" ist ;)

>Ein klassisches Beispiel ist Eure (durchaus richtige) Wahrnehmung, dass Euch viele ArchäologInnen und KeltologInnen einfach als „Spinner“ betrachten und daher abtun, nicht Ernst nehmen oder sogar noch schlimmer, anfeinden. Das ist ein Problem, bzw. eine Sache aus der Konflikte entstehen können (= Konfliktzone).

Wie oben schon erwähnt ... seh ich auch so und ist zum Teil auch absolut ned verwunderlich, weil einfach auch seltsame Gestalten rumgurken  :D auf beiden Seiten ...

> Eine mögliche Reibungsfläche wäre dagegen zum Beispiel wenn ihr auf archäologischen Fundstellen Rituale feiern und dabei z.B. Opfergaben vergraben wollts (weil dass „alte Kelten“ teilweise Opfergaben vergraben haben ist ja archäologisch so gut das halt geht nachgewiesen), während wir ArchäologInnen und KeltologInnen strikt dagegen sind, dass irgendjemand anderer als wir selbst, egal aus welchen Gründen, Löcher in solche Fundstellen gräbt.

DAS würde eben sinnvolle Kommunikation erfordern, weil ich z. B. kein Problem sehe, etwas in ner Feuerschale zu opfern, wenn´s denn geopfert braucht nur WISSEN müsst ma´s halt und a bissl guten Willen und Hirn brauch´s halt oder nen Verhaltenskodex, der aber auch an Sinn macht!!

Womit wir dann wieder bei den "heidnischen Strukturen" wären, weil die tät´s dafür dann imho auch brauchen, weil sonst "wildern" wieder zig Leuts die von nix was wissen, weil sie bei nix dabei waren, durch den Rost gefallen sind etc etc etc
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Anufa

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« Antwort #9 am: Oktober 08, 2013, 15:11:21 »
Hi Anu,

danke für die ausführliche Antwort. Werde sie im Vortrag einbauen.

@alle:

Hatte gestern das Interview mit Ray. War sehr erfrischend. Und ich kann hier nur noch mal appellieren: Wer sich für die Thematik interessiert, möge sich bitte einfach bei ihm melden!

DANKE!

LieGrü

Mc Claudia
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Mc Claudia

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #10 am: Oktober 17, 2013, 15:16:17 »
Sodala,

es gibt einen Termin:

am Freitag, 6. Dezember 2013, 11:00 Uhr

findet das Happening mit Vorträgen und Diskussionen statt. Eintritt ist frei.

Ort: Institut für Sprachwissenschaft, Sensengasse 3a, 1. OG, Hörsaal 1
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AnufaEllhorn

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #11 am: Oktober 21, 2013, 00:50:52 »
Well met, Mc Claudia ;)

Wie immer unter der Woche müsste ich Klienten absagen um unter tags frei zu haben *seufz* - also wäre ich extrem froh, wenn Du davon beerichten könntest  :weißnicht:
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Anufa

Nachtfalke

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #12 am: Oktober 22, 2013, 19:31:16 »
Sooo wir haben nun auch das Interview gegeben :)
Es war echt cool und ich für meinen Teil hab jede Menge dabei gelernt :)
Kann nur empfehlen es zu machen - aus den 30 Minuten wurden allerdings gut 3 1/2 Stunden :)

Danke für den tollen Kontakt!
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Gruß,
Nachtfalke

"Wenn du etwas riskierst, dann lebst du vielleicht nicht lange. Aber solange du lebst, ist dein Leben wirklich großartig. Ein Leben ohne Risiko ist sowieso nicht real." (Charles "Chongo" Tucker III)

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Re: heidnisches / keltologisches / archäologisches Uni-Proje
« Antwort #13 am: Oktober 23, 2013, 13:43:56 »
no servas!  :D

apropos:
Es gibt für 6.12.2013 eine Änderung: Seminarraum 2 (statt Hörsaal 1)
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »

Crysalgira

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Re: 6.12.:heidnisch / keltologisch / archäologisches Uni-Pro
« Antwort #14 am: November 09, 2013, 11:58:09 »
verflixt noch mal, da kann ich nicht ... den 6. kann ich nicht frei nehmen ...  :(

Claudia, nachdem es so aussieht, als gäbe es ohnehin kein Yule-Quiz, wie wäre es, wenn du am Stammtisch am Dienstag darauf darüber berichtest bzw. den Vortrag in der NachBar noch mal machst?
« Letzte Änderung: Januar 01, 1970, 01:00:00 von Guest »
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